Juni 2020 – Tag 2

3. Juni 2020 Deutschland, Müritz 2020
Distanz: 19,5 sm

Wir legen gegen 8:30 Uhr ab und passieren nach wenigen Metern die erste Brücke. Unser Boot hat eine angegebene Höhe von 4,24 Metern, die Brücke ist laut Karte 4:20 hoch. Allerdings können wir das Ankerlicht umlegen und gewinnen so um die 20cm. Laut den Einweisern ist die Strecke bis Fürstenberg kein Problem – nicht zuletzt durch das Niedrigwasser. Etwas mulmig ist uns allerdings schon, denn gefühlt ist hier nicht viel Luft nach oben. Richtung Rheinsberg müssten wir -wie schon erwähnt- das gesamte Bimini abbauen und den Targa-Bügel umlegen, damit würden wir die Bootshöhe auf 3,10m verringern. Das würde aber schon viel Arbeit bedeuten, da das Bimini sehr straff gespannt ist.

Wir queren als nächstes die Müritz, wo wir einen ersten Versuch mit der Drohne starten. Die Videos werden einigermaßen gut und auch die Landung klappt – nachdem wir das Boot aufgestoppt haben. Als nächstes fahren wir anscheinend durch ein Gebiet, in dem Eintagsfliegen gerade geschlüpft sind und haben plötzlich tausende dieser Insekten an Bord. Nach ca. 40 Minuten sterben aber anscheinend die meisten schon wieder und unser Steuerstand it übersäht mit Insektenleichen.

Als letztes Hindernis vor dem ersten Übernachtungsplatz steht nun noch unsere erste Schleuse, die „Giuoltine von Müritz“ an. Wir warten ca. eine knappe Stunde, bis wir einfahren können und erleben gleich unser erstes Spektakel: Obwohl in jedem Schleusen-Ratgeber darauf hingewiesen wird, das Boot niemals festzumachen ertönt kurz nach Beginn der Schleusung ein lautes „HALT“: Ein Caravan auf einer Hausbootplattform hat sich in der Schleuse aufgehängt und steht schon ziemlich schräg. Also geht es kurz wieder aufwärts.

Danach steuern wir den Liegeplatz Rick & Rick an. Wir gehen davon aus, dass der Liegeplatz im Norden des Sees liegt, wo wir uns telefonisch angekündigt hatten und ignorieren den winkenden Mann an der Schloßinsel. Später stellt sich jedoch heraus, dass wir doch an der Schloßinsel angerufen hatten und fahren wieder zurück. Hier wird zwischen Pfählen festgemacht und obwohl links und rechts nur jeweils 10cm Platz ist, klappt das Anlegen ohne Probleme. Allerdings wäre es schon schwierig, da ohne Bug-/Heckstrahlruder einzuparken.

Abends liegen wir dann hier schon Dicht an Dicht, was für uns schon sehr ungewohnt ist, da wir ansonsten eher ankern oder an Bojenfeldern liegen. Wir erkunden noch die Liebesinsel, das Schloß und die Kirche. Alles sehr schön da.