Juni 2019 – Tag 6

Distanz: 19sm • Wetter: 30 Grad, meist wolkenlos • Wind: 8-18kn

Die Nacht war wieder kurz – trotz Bojenfeld. Durch den Wind rutscht die Leine durch die Schlaufe der Boje und erzeugt dabei noch mehr Lärm als letzte Nacht, gegen 2 Uhr ziehen wir in eine der Achterkojen um. Das führen der Leinen durch die Clüsen hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

Nach dem Aufstehen fahren wir direkt nach Silba, um in einem der dortigen Supermärkte unsere Vorräte aufzustocken. Eigentlich brauchen wir -aufrund der hervorragenden Planung von Indra- ja nur Tomaten, aber genau die gibt es auf der Insel grade nicht. Aber wir finden trotzdem etwas was wir kaufen können und merken uns: Silba und die Bucht sind einen Besuch absolut wert.

Eigentlich sollte heute eine leichte Bora mit Windstärken von 12 bis 15 Knoten wehen und wir freuen uns schon auf eine gemütliche Fahrt bei angenehmen halben Wind, werden aber ab der nördlichen Küste von Silba enttäuscht: es weht in dieser Region immer noch der Maestral von Nordwesten, der teilweise auch komplett einschläft. Da wir schon relativ spät dran sind, holen wir die Segel ein und starten den Motor.

Die Fahrt wird dennoch ein Erlebnis, denn ca. 3 sm südlich von Cres laufen die Wellen zu Hochform auf und wir machen eine richtige Berg- und Talfahrt. Im Salon klappert es ordentlich und kurz vor der Einfahrt zur Kolorat-Bucht -unserem Tagesziel- habe ich das Gefühl, wir machen keine Strecke mehr, obwohl die Logge 5kn Fahrt durchs Wasser anzeigt. Ein Blick auf’s GPS zeigt dann auch, dass wir nur 2kn Fahrt über Grund machen. Ich gebe also mehr Gas und hole -fast- alles aus dem 30 PS Volvo Penta heraus.

Als wir dann die Welle von der Seite und später von hinten haben, wird es durchaus etwas unheimlich und ich kann mir vorstellen, dass ein richtiger Sturm gar nicht so ohne ist.

Schließlich laufen wir aber in die Kolorat-Bucht ein, wo schon 10 Boote liegen. Das Bojenmanöver klappt wieder hervorragend. Nach dem sichern des Schiffs fahren wir kurz an Land, laufen zu einer gegenüberliegenden Strand-Bucht und essen dann gemütlich zu Abend. Das Betreiber-Paar des Bojenfeldes kommt zum kassieren (die günstigste Boje bisher) und nimmt den Müll dankenswerterweise auch noch mit.